Die Dolomitensagen

Entdecken Sie die Erzählungen der Dolomiten

Kultur

Tradition

Neben ihrer unschätzbaren Schönheit, die ihnen das Prädikat eines UNESCO Welterbes gebracht hat, sind die Dolomiten auch wegen unzähliger Sagen und Erzählungen bekannt, die zu ihrem kulturellen Reichtum gehören. Deshalb stehen dieses Jahr mythologische Gestalten wie die Aguane, Zwerge, Riesen und ein König im Mittelpunkt der Kommunikationskampagnen von Dolomiti Supersumme. Wenn Sie in diese faszinierende Sagenwelt eintauchen möchten, dann haben wir hier das Richtige für Sie.

Wo die Berge singen

Conturina war eine bezaubernde Prinzessin, die mit ihrer Stiefmutter und zwei Stiefschwestern in einem Palast lebte (ein Klassiker). Die Stiefmutter war neidisch auf ihre Schönheit, mit der sie die jungen Männer des Königreichs verzauberte und es den beiden Stiefschwestern schwer machte, einen Ehemann zu finden.
Die Stiefmutter zwang Conturina daher, sich als dumm und dämlich auszugeben (eifersüchtige Stiefmütter finden immer was...) Sie verbreitete die Nachricht in der Hoffnung, dass die Männer aufhören würden, sie anzuhimmeln, doch es half alles nichts. Also verschleppte die Alte das Mädchen zu der hohen Klippe oberhalb des heutigen Ombretta-Pass und hat sie in den Felsen verwunschen, wo sie gefangen blieb. Das Mädchen, wäre es nicht von einem jungen Liebhaber innerhalb von sieben Jahren befreit worden, wäre für immer zwischen den Felsen geblieben.
Das schöne Mädchen hatte leider kein Glück. Sie blieb im Felsen gefangen, doch sie besaß eine wunderschöne weiche Stimme und heute noch berichten Wanderer, die dort oben unterwegs sind, dass sie sie in den ruhigsten Nächten singen hören. Also, Ohren auf…

 

Wo Sterne zu Blumen werden

Als Gott die Erde erschuf, beschloss er, sie mit Blumen und Pflanzen zu bedecken. Er schuf Blumen in allen Farben und Düften, Pflanzen mit Früchten in allen Geschmacksrichtungen und Kräuter mit fabelhaften Eigenschaften, die er überall verteilte. Wiesen und Hügel wurden zu wunderschönen bunten Teppichen und üppigen Wäldern voller Leben.
Nur die hohen Felsgipfel der Alpen waren noch kahl und still. Nichts konnte so hoch oben in der Kälte zwischen den Felsbrocken gedeihen. Die Berge waren betrübt und baten den Himmel um Hilfe.
In einer Vollmondnacht pflückten die Engel die Sterne, welche die Dunkelheit erhellten, und verstreuten sie auf den Gipfeln zwischen den Felsspalten. Die glücklichen Berge hüllten sie sofort in weiches Haar, um sie vor der Kälte zu schützen, und boten ihnen etwas Erde an, damit sie sich mit ihren zerbrechlichen Wurzeln an den Felsen festhalten konnten. Der Mond schickte, verzaubert von diesem Schauspiel der Sterne auf den Bergen, sein Licht herab und verlieh den Blumen ihre weiße Farbe. Bei Sonnenaufgang blühten die Berge endlich und glänzten vor Freude: Die ersten Edelweißblumen waren geboren.

 

Wo Ritter gegen Drachen kämpfen

Am Fuße des Heiligkreuzkofels im Gadertal lebte einst ein böser Drache mit einem schlangenähnlichen Körper, Beinen mit langen Krallen und riesigen Flügeln.
Das Ungeheuer fraß Tiere und manchmal sogar Menschen. Seine Lieblingsspeise war jedoch Schaffleisch, weshalb er auf seinen räuberischen Streifzügen häufig Schafställe in der Umgebung überfiel. In ihrer Verzweiflung baten die Bauern den Ritter Wilhelm von Prack, auch bekannt als "Gran Bracun", um Hilfe, der auf seiner Burg in Enneberg lebte und gerade aus dem Krieg zurückgekehrt war.
Der Ritter, dem man übermenschlichen Mut und Kampfgeschick nachsagte, zog seine Rüstung an, schwang sich auf sein Pferd und ritt zur Drachenhöhle am Heiligkreuzkofel. Der Drache schnellte plötzlich aus seiner Höhle und stürzte sich auf den Ritter. Dieser erschrak jedoch nicht und traf das Ungeheuer ins Herz, woraufhin es tot von den Felsen fiel. Lange Zeit hatte niemand den Mut, den toten Drachen zu suchen, während der „Gran Bracun“, dessen Existenz urkundlich belegt ist, noch mehr zur Kultfigur avancierte und dessen Heldentaten bis heute noch erzählt und gefeiert werden. A propos: man sagt, dass erst viele Jahre später ein Schafhirte das fand, was ein Drachenskelett hätte sein können. Uuuuuh…

Enrosadira und König Laurin

Enrosadira

Wenn die Dolomiten, die schönsten Berge der Welt, tausend Rot-, Orange- und Gelbtöne annehmen und fast so aussehen, als würden sie Feuer fangen, dann ist Enrosadira-Zeit. Es ist das wohl bekannteste Naturphänomen in den Dolomiten, das von der besonderen Zusammensetzung des Gesteins und vom Zusammenspiel mit dem gebrochenen Licht der auf- und untergehenden Sonne abhängt. Soviel behaupten die Wissenschaftler, wenn sie versuchen, dieses Naturschauspiel mitten im UNESCO Welterbe zu erklären. Was meist die Großmütter ihren Enkeln in den einheimischen Familien erzählen, klingt als Erklärung eigentlich viel, viel spannender.
Der Zwergenkönig Laurin lebte zwischen den Gipfeln des „Rosengarten“ und sein ganzer Stolz waren die weitum bekannten, unzähligen Rosen, die in wunderbaren Rottönen schimmerten und alles andere an Schönheit übertrafen. Als Theoderich, der Etschkönig, seine wunderschöne Tochter Similde vermählen wollte, lud er alle Adeligen des Landes ein, vergaß jedoch König Laurin. Dieser platzte vor Wut und schwor bittere Rache. Dank seiner berüchtigten Tarnkappe ging Laurin unbemerkt zur Brautschau, sah Similde und verliebte sich schlagartig in sie. Daraufhin entführte er die Prinzessin zu seinem Rosengarten.
Die Bewerber um die Hand der Prinzessin machen sich sofort auf die Suche, um sie zurückzuholen. König Laurin kämpfte mit seiner Tarnkappe und mit einem Zaubergurt, der ihn schier unbesiegbar machte. Doch gelang es seinen Widersachern ihm den Gürtel zu entreißen und den Wicht zu besiegen. Die schöne Similde wurde befreit und heil zu ihrem Vater zurückgebracht. Der wütende König Laurin verfluchte seinen Garten mit einer magischen Formel und verwandelte die Rosen in Stein, auf dass sie niemand mehr sehen und sich daran erfreuen könne – weder bei Tag noch bei Nacht. Zu unserem Glück vergaß jedoch Laurin in seinem Fluch, die Zeit um den Sonnenaufgang und den Sonnenuntergang zu erwähnen. So kann man für ein paar Augenblicke, genau zu dieser Stunde an den steilen Felswänden der Dolomiten, das Aufblühen und Brennen der Rosen des König Laurins - die Enrosadira - bewundern und bestaunen.

Hexen überall

In den Dolomiten gehören Legenden zu den wertvollsten und am tiefsten verwurzelten Kulturgütern. Nur schwer lassen sich Täler, Dörfer, Gemeinden finden, in denen es keine Legenden gibt, die von längst vergangenen Zeiten, mythologischen Figuren, Abenteuern mit Helden, Monstern und ... Hexen handeln. Vor allem Hexen stehen seit jeher im Mittelpunkt von Erzählungen, die versuchen, Wetter-, Landwirtschafts- und Naturphänomene zu erklären, die sich anders nicht erklären lassen.
Hexen, die nicht immer als alte, hässliche Frauen auf fliegenden Besen im Stile von Harry Potter verstanden werden, können sowohl gutmütig als auch unendlich böse sein. Schlechtes Wetter, Überschwemmungen, Erdrutsche und Dürreperioden wurden oft bösen Hexen zugeschrieben, die sich an bestimmten Orten versammelten, um zu tanzen und die Menschen in den Bergtälern mit negativen Zaubern zu belegen. Und manchmal sorgten ihre Gegenspielerinnen, die "guten" Hexen, entweder dafür, dass die Zaubersprüche nicht wirkten, oder sie halfen den Menschen, sich von den negativen Folgen dieser Flüche zu befreien.
In den Dolomitentälern gibt es unzählige Varianten von Legenden, in deren Mittelpunkt die Figur der Hexe steht - zu den bekanntesten gehören jene der Schlernhexen, aber auch Zicùta und Spina de Mul, Geschwisterhexen des legendären Fanes-Zweiges, die Hexen aus den Tälern des Trentino und des Belluno und auch andere aus den friulanischen Dolomiten zeugen davon. Aus dieser Angst vor Dämonen und Hexen heraus wurden viele Orte entsprechend benannt, was bis heute zu Ortsnamen wie "La piana delle Streghe" (Die Hexenebene), "Banco delle Streghe" (Hexenbank) und anderen geführt hat. Orte, an denen die Einheimischen immer noch mit einem mulmigen Gefühl vorbeigehen…

 

Die Frauen des Wassers

Eine weitere bekannte mythologische Figur, die in fast allen Dolomitentälern vorkommt, ist die Aguana (lokal auch anguana, agana, gana). Im Allgemeinen werden die Aguanas als Naturgeister dargestellt, die den Nymphen der römischen Welt ähneln. Häufig werden die Aguanas als junge Frauen beschrieben, meist sehr attraktiv und verführerisch für die Männer; manchmal erscheinen sie aber auch als Wesen, die halb Mädchen und halb Reptil oder Fisch sind und laute Schreie ausstoßen können (in der Region Venetien gab es bis vor kurzem die Redewendung "Sigàr come n'anguana", wie eine Aguana schreien). In anderen Geschichten sind es dünne, geisterhafte alte Frauen oder nächtliche Gestalten, die immer verschwinden, bevor jemand, der ihnen begegnet, ihr Gesicht sehen kann.
Allen Legenden über Aguanen ist gemeinsam, dass sie ein oder mehrere nicht-menschliche Merkmale aufweisen: Hühner-, Enten- oder Ziegenfüße, schuppige Beine, einen "ausgehöhlten" Rücken (den sie mit Moos oder Rinde verbergen).
Ein weiteres gemeinsames Element, das in allen Legenden wiederkehrt, ist, dass Aguanen in der Nähe von Quellen und Bächen leben und das Wasser beschützen. Sie sollen den Menschen viele traditionelle Handwerkskünste beigebracht haben, wie z. B. das Spinnen von Wolle oder das Käsen. Solche Sagen enden in der Regel damit, dass die Menschen den Pakt brechen, sich undankbar erweisen oder die Aguana verraten, sodass diese dann enttäuscht und wütend von dannen zieht, ohne ihnen eine wichtige Kunst beizubringen - in der Regel die Herstellung von Salz, Zucker, Glas oder andere Künste, die den Menschen vor Ort kaum oder nur mangelhaft bekannt sind. Hand aufhalten, wer nicht einer Aguana begegnen möchte!

In den Dolomiten ist jeder Berg sagenumwoben

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